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6 Stichwortverzeichnis

AOL
America Online. Aktuell größter Internetprovider weltweit, inzwischen fusioniert mit Time Warner.

APNIC
Asian Pacific Network Information Center. Der ICANN unterstellte Registrierungsinstitution für Domainnamen/IP-Adressen für den asiatisch-pazifischen Raum.

ARIN
American Regional Internet Registry. Der ICANN unterstellte Registrierungsinstitution für Domainnamen/IP-Adressen für Nord- und Südamerika, die Karibik und Afruka südlich der Sahara.

ARPA
Advanced Research Projects Agency. Nachfolgeorganisation der DARPA. Dem Department of Defense unterstellte Koordinierungsorganisation verschiedener US-amerikanischer Forschungseinrichtungen. Gegründet, um den nach dem Sputnikschock verlorengegangenen technischen Vorsprung gegenüber der UdSSR wieder aufzuholen und zivile und militärische Forschung besser zu koordinieren und ggf. für die militärische Anwendung nutzbar zu machen.

ARPANET
Advanced Research Projects Agency Network. Das Rechnernetz der ARPA.

Bot
Abkürzung von Robot, Roboter. Entgegengesetzt der üblichen Bedeutung des physisch existierenden Roboters im Netzkontext zumeist ein konfigurierbares Skript, welches in verschiedenen Kommunikationskanälem im Netz Aufräum-, Wach- und Hilfsdienste verrichtet. Ein Chatbot überwacht Chatkanäle, verteilt Rechte an Chatter und sanktioniert Attacken, ein Cancelbot löscht automatisiert Spam im Webforen und Newsgroups etc.

CCC
Chaos Computer Club. Bekannteste deutsche Hackergruppe, früher nur Hamburg, heute in mehreren deutschen Städten vertreten. Der CCC hat es geschafft, von einer halblegalen Gruppe technisch versierter Personen zu einer Konsultationsinstanz der Bundesregierung aufzusteigen. Der Pressesprecher des CCC, Andy Müller-Maguhn, wurde 2000 zum europäischen At-Large-Direktor der ICANN gewählt.

ccTLD
Country Code Top Level Domain. (siehe Domain)

cDc
Cult of the Dead Cow, eine Hackergruppe, die mit der Fernverwaltungssoftware Back Orifice bekannt wurde. Arbeitet inzwischen an einem freenet-ähnlichen Peer-to-Peer-Netzwerk, welches dezentralen, verschlüsselten, anonymen Datentransport ermöglichen soll.

CERN
Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire (Europäisches Kernforschungszentrum), Entwicklungsort des WWW.

Closed Source
Software, deren Quellcode nicht oder nur von ausgewählten Institutionen eingesehen werden kann. (Siehe auch Open Source)

CSS
[1] Cascading Style Sheets. Eine Erweiterung von HTML, mittels der man dateiübergreifend Textformatierungen definieren kann. Als offener Standard entwickelt, zum Schutz vor der Patentierung durch eventuell Lizenzgebühren erhebende Organisationen von Microsoft patentiert.

CSS
[2] Content Scrambling System. Ein System, mit dem Videodaten auf DVDs verschlüsselt werden. Bereits kurz nach dem Erscheinen geknackt.

DeCSS
Algorithmus zum Knacken von CSS [2]. Durch seine weite Verbreitung und seines Charakters als potentiell copyrightverletzendes Werkzeug bzw. der Offenlegung eines geheimen Verfahrens zum Politikum geworden.

DARPA
US Defense Advanced Research Projects Agency. Ältere Bezeichnung der ARPA (s. dort).

DNS
Domain Name Service/Server. Der Dienst, welcher Domains in numerische IP-Adressen übersetzt. Eine Domain, die keinen DNS-Eintrag hat, kann daher nicht gefunden werden. DNS' der verschiedenen TLDs sind gewöhnlich zentralistisch strukturiert, so ist beispielsweise der A-Root-Server die zentrale DNS-Datenbank, mit der alle anderen DNS' ihre IP-Datenbanken bezüglich der gTLDs abgleichen.

Domain
Üblicherweise nach dem Prinzip dienst.domäne.tld aufgebaute Adressierung eines Rechners. "`dienst"' bedeutet die Art des Netzdienstes, welcher auf dem Rechner in Anspruch genommen werden soll, so greift die Adresse www.taz.de auf den www-Dienst auf dem Rechner taz.de zu, oder irc.webchat-network.de auf einen IRC-Chatserver von webchat-network.de, oder ftp.uni-tuebingen.de auf einen FTP-Server. "`domäne"' bezeichnet die Institution oder den Besitzer des Rechners. "`tld"' kann eine ccTLD sein - eine Country-Code-TopLevelDomain, die das Land bezeichnet, in dem der Rechner registriert ist (der physische Standort muss damit nicht übereinstimmen, ebenso wenig die Staatsangehörigkeit des Besitzers / Administrators), oder eine gTLD, eine "`generic TopLevelDomain, bislang.com, .net, .org, .mil, .gov, .edu und .int. In Kürze sollen neue gTLDs eingeführt werden, wie .info, .biz, .aero oder .museum.

Ethernet
Ein Netzwerktyp für LANs (Local Area Networks), welcher mittels Koaxialkabeln funktioniert und wegen seiner einfachen Installierbarkeit und Robustheit sehr weite Verbreitung gefunden hat.

FSF
Free Software Foundation. Eine Vereinigung von Programmierern, die sich für die Verbreitung freier (kosenloser) Software einsetzt. Freie Software ist gewöhnlichn Open Source, d.h. der Quellcode ist einsehbar. Die bekanntesten Lizenzen für Freie Software sind die GPL und die LGPL.

FTP
File Transfer Protocol. Ein Verfahren zum Transport von Daten von einem Rechner auf den anderen. Eine der ältesten Internetanwendungen. Umgangssprachlich auch gebraucht fiür einen FTP-Server, einen Rechner, von dem und auf den man mittels des FTP-Protokolls Daten laden kann.

GfK
: Gesellschaft für Konsumforschung AG. Die GFK führt u.a. halbjährliche Demografien der Netznutzer in Deutschland durch.

GNU
GNU's Not Unix. Selbstbezügliches Akronym, der Name eines Softwareprojekts, welches freie Anwendersoftware für Unixderivate schreibt.

GPL
GNU Public License. Die Gnu Public License schließt das Verwenden von Code, der unter ihr veröffentlicht wurde, aus, wenn der Quellcode nicht frei zugänglich, nicht kostenlos oder zum Medienpreis distribuiert wird und andere Personen nicht das Recht haben, den Code weiterzubearbeiten. Die Ergebnisse dieser Bearbeitung müssen wiederum unter der GPL veröffentlicht werden. Die GPL stellt somit eine "`Zwangskollektivierung"' der unter ihr veröffentlichten Software dar. Der Text der GPL ist unter [http://www.gnu.org/philosophy/license-list.html] einsehbar.

gTLD
generic Top Level Domain. (Siehe Domain)

IAB
Internet Architecture Board. Ein der ISOC unterstelltes Gremium, welches die Mitglieder der IESG einsetzt und u.a. das RFC-System verwaltet.

IANA
Internet Assigned Numbers Authority. Vorläuferorganisation der ICANN, an welche auch heute noch von jener Aufgaben delegiert werden.

ICANN
Internet Corporation for Assigned Names and Numbers. Direktorium, welches die Vergabe von IP-Adressen und gTLDs regelt.

ICRA
Internet Content Rating Association. Eine gemeinnützige Organisation, die einen Standard zur Klassifizierung von Webseiten entwickelt.

IESG
Internet Engineering Steering Group. Das Leitungsgremium der IETF.

IETF
Internet Engineering Task Force. Die IETF ist eine offene Technikerorganisation, die technische Detailfragen der Internetarchitektur löst, standardisiert und weiterentwickelt. Vorherrschende Aufgabe ist die anstehende Umstellung des Adressraums von IP4 auf IP6.

IFPI
International Federation of the Phonographic Industry. Der internationale Dachverband der Phonoindustrie. Die Deutsche Landesgruppe der IFPI repräsentiert zusammen mit dem Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft die Phonoindustrie in Deutschland.

IRC
Internet Relay Chat. Ein Netzdienst, der virtuelle Räume zur Verfügung stellt, in denen viele verschiedene Nutzer direkt (nicht zeitversetzt) miteinander kommunizieren können.

IRSG
Internet Research Steering Group. Das Leitungsgremium der IRTF.

IRTF
Internet Research Task Force. Ein im Unterschied zur IETF mit weiter in der Zukunft liegenden möglichen Weiterentwicklungen und Forschungsprojekten zum Internet beschäftigte offene Organisation.

ISO
International Organization for Standardisation. Organisation zur weltweiten Standardisierung von Industrienormen. Deutsches äquivalent die DIN. ISO ist im Internetbereich für die Standardisierung von OSI (Open Systems Interconnection) zuständig.

ISOC
Internet Society. Dachorganisation der verschiedenen Organisationen, die die technische und soziale Weiterentwicklung des Internet koordinieren.

ISP
Internet Service Provider. Ein Internet-Dienstanbieter. ISPs stellen Server und Anbindung ans Internet zur Verfügung. Beispiele: T-Online, das DFN oder Xlink / KPNQwest. Ein ISP unterscheidet sich von einem Zugangsprovider dadurch, dass er nicht nur den Zugang anbietet, sondern auch komplette Internet-Teilbereiche betreibt: Server, Backbones, Anbindungspunkte an andere Netze etc.

LAN
Local Area Network. Meist mit Ethernet realisiertes örtliches Netzwerk. LANs vernetzen typischerweise ein Gebäude, im Unterschied zum MAN (Metropolitan Area Network) oder zum WAN (Wide Area Network). Ein Universitätsnetz ist ein gutes Beispiel für ein MAN, das Internet selber ist ein WAN, ebenso beispielsweise das globale Firmennetz von VW etc.

LGPL
Lesser GNU Public License. Im Unterschied zur GPL verbreitet sich die LGPL nicht "`viral"', d.h. Software, die unter ihr erstellt wird, kann auch kommerziell verwertet werden, obgleich der Quellcode offengelegt bleiben muss. Der text ist unter [http://www.gnu.org/philosophy/license-list.html] einsehbar.

NCP
Network Control Protocol. Vorläufer von TCP/IP, gebräuchliches Protokoll im ARPANet.

NIC
Network Information Center. Konsortium zumeist nationaler Internetprovider, welches Adressräume verwaltet. (deNIC - deutsch, INTERNIC - global)

NSF
National Science Foundation. US-amerikanische Forschungsorganisation.

NSA
National Security Agency. US-amerikanischer Geheimdienst, welcher unter anderem die Abhörorganisation Echelon betreibt.

NSI
Network Solutions, Inc. Inzwischen von Verisign aufgekaufte Firma, welche zunächst im Auftrag der IANA, heute dem der ICANN die Vergabe von.com,.net und.org-Domains monopolistisch verwaltet.

Open Source
Software, deren Quellcode öffentlich einsehbar ist, im Gegensatz zu Closed Source, wo nur die bereits in Maschinensprache kompilierten Programme in Umlauf/Handel gebracht werden können. Open Source ermöglicht das Nachahmen von Routinen ebenso wie die Überprüfung auf Sicherheitslücken, während Closed Source oft das Prinzip von "`Security through obscurity"' zum Vorwurf gemacht wird, der Sicherheit allein dadurch, dass die vorhandenen Sicherheitslücken nicht bekannt seien.

OSF
Open Software Foundation. Eine Vereinigung von Programmierern und unterstützenden Organisationen von Open Source-Software, deren Quelltexte frei verfügbar sind und daher veränder-, korrigier- und anpassbar sind. Nicht zu verwechseln mit der FSF (siehe dort). Open Source muss nicht unbedingt kostenlos oder der GPL/LGPL unterstellt sein.

OSI
Open Systems Interconnection. Ein ISO-Standard, der beschreibt, wie Netzwerkverbindungen beschaffen sein müssen. Das OSI-Modell sieht sieben Schichten vor, welche verschiedene Funktionen bereitstellen, um erfolgreiche Kommunikation zu gewährleisten.

Proxy, Proxyserver
ein Rechner, den man vor dem eigenen Rechner einschleift und über welchen der gesamte Netztraffic fließt, den man sendet und empfängt. Proxys können die Netzkommunikation beschleunigen, indem sie häufig abgerufene Inhalte zwischenspeichern. Ebenso dienen sie der Absicherung der dahinterliegenden Rechner, schaffen Anonymität (da auf der Serverseite nur der Proxy als "`anfragender"' Rechner auftaucht und nicht der Rechner der Person, von dem die Anfrage ursprünglich ausging) oder auch Überwachungsmöglichkeiten (weil der komplette Datenverkehr des Proxynutzers am Proxy abgreifbar oder manipulierbar wird).

RFC
Request for Comments. Quasistandard im Internet.

RIAA
Recording Industrie Associaton of America. Der US-amerikanische Dachverband der Phonoindustrie.

RIPE
Réseaux IP Européens. Der für Europa und Nordafrika zuständige Verband zur Vergabe von IP-Adressen. Einer der drei regionalen Teilverbände der ICANN.

SDMI
Secure Digital Music Initiative. Eine Organisation von über 160 Firmen, die digitalisierbare Waren anbieten und Mechanismen der Distributionskontrolle und Kopierschutztechniken fördern.

TCP/IP
Transmission Control Protocol/Internet Protocol. Ein Industriestandard, der die Adressierung von und die Datenübertragung zwischen Rechnern im Internet regelt. Das Internet Protocol regelt die Adressierung der Rechner (IP-Adressen) und der zu übertragenden Daten, die paketweise gestückelt und adressiert werden. Das TCP baut darauf auf, stellt sicher, dass die Pakete in der richtigen Reihenfolge wieder zusammengesetzt werden und bestätigt den Empfang seitens des Zielrechners, fordert verlorengegangene Pakete wieder an und korrigiert Übertragungsfehler.

TKÜV
Telekommunikations-Überwachungsverordnung. Ein Gesetzesentwurf, der die Abhörbefugnisse von Polizei und Strafverfolgern an die neuen Möglichkeiten, die sich durch das Internet ergeben, anpassen sollen. Der momentane Stand erweitert die Abhörbefugnisse drastisch.

TP
Telepolis. Magazin der Netzkultur. Ein elektronisches Magazin des Heise-Verlags, unter [http://www.heise.de/tp/]

VPN
Virtual Private Network. Ein Firmennetzwerk, welches zwar über gewöhnliche Internetleitungen und auch ggf. private Telefoneinwahl funktioniert, durch die Verschlüsselung des kompletten Datenverkehrs jedoch ein Netz für sich bildet, welches im optimalen Fall von außen nicht abgehört werden kann.

VRML
Virtual Environment Markup Language. Eine Erweiterung von HTML, welche das Erstellen dreidimensionaler virtueller Welten anstelle zweidimensionaler Text- und Grafikstrukturen erlaubt.

W3C
World Wide Web Consortium. Eine Non-Profit-Organisation, die Standardisierungsprozesse bezüglich der Protokolle und Schnittstellen des WWW und der Sprache HTML koordiniert.

WAN
Wide Area Network. (Siehe LAN)

Warez
Verballhornung von `ware, Software. Das nachgestellte Z statt dem S steht bei den meisten derart abgeänderten Begriffen für illegal angeeignete digitale Güter. Warez sind raubkopierte Software, analog dazu sind Serialz illegal verteilte Seriennummern und Freischaltcodes für Share- oder Adware, Isoz illegal verbreitete CD-Imagedateien, usw.

WIPO
World Intellectial Property Organisation. Organisation um Schutz geistigen Eigentums. Agiert auch als Schlichtungsinstanz bei Konflikten um Domainnamen.

WWW
World Wide Web. Das System von durch Links verknüpften Hypertexten, die mittels eines Browsers (Netscape, Internet Explorer) betrachtet werden kann. Ein Dienst des Internet. Wird häufig mit "`dem Internet"' als solchem verwechselt.

XML
Extendable Markup Language. Eine Erweiterung bzw. eine dem WWW-Standards HTML übergeordnete Sprache, welches das Definieren eigener Formate und Auszeichnungen erlaubt und flexibler in der Anwendung ist.

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Richard Joos; 6. Februar 2002